Reinhard Döhl | BioBibliograffiti | Chronologie

1935-1952

August 1935 Umzug nach Göttingen, wo der Vater die Stelle eines Mittelschullehrers (Fächer: Religion, Deutsch, Geschichte) antritt. Wohnung (zus. mit den Großeltern väterlicherseits) im Friedländer Weg 63

Später ziehen auch die Studienfreunde des Vaters, Ernst Ohliger und Paul Lenz, mit ihren Familien nach

Bis zum Ausbruch des Kriegs wiederholt Reisen in die Heimat der Eltern [das Oberbergische, den Niederrhein (Wesel)] und nach Dresden

Sommer 1938, nach einer Blinddarmoperation, mehrwöchige Reise mit den Großeltern ins Oberbergische. Die Wanderungen und Erlebnisse dabei mit dem und die Erzählungen des Großvaters werden zu ersten wichtigen und prägenden Eindrücken

1.12.1940 Tod der behinderten Tante Maria-Martha ["Mariechen"] Döhl

27.3.1941 Tod der Großmutter Justine ("Dina") Döhl, geb. Schneider

Herbst 1941 (bis 1944) Einschulung und Besuch der Volksschule (Albani-Schule) mit Überspringen der 3. Klasse

"Tante Hirsch"

1. April 1943 wird der Vater Studienrat am Städtischen Lyzeum

Nach einer Eignungsprüfung während eines Luftangriffs soll R.D. auf eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt wechseln, was der Vater verweigert

Pimpf im Fähnlein Frundsberg

Kriegsbedingter Umzug auch der Großeltern mütterlicherseits und der verwitweten Patentante (Kriegerwitwe) mit Sohn nach Göttingen - Großfamilie

Aufnahme auf das humanistische Staatliche Gymnasium (später Max-Planck-Gymnasium); eher mittelmäßiger Schüler

Klavierunterricht

2. Weihnachtstag 1945: erster einer Folge quälender Hausmusikabende, zus. mit den Familien Lenz und Ohliger, die R.D. Hausmusik und Klavierspielen gründlich verleiden

Singt im Kinderchor der Dohrmann-Kantorei mit; nach Konfirmation und Stimmbruch im Kirchenchor der Albani-Gemeinde

17. Januar 1946 Tod des Großvaters Wilhelm Döhl
- Schreibt einige Erzählungen seines Großvaters auf

10. März 1948 Tod der Großmutter Luise Philipp, geb. Kühnen

Anfang 1949 erste Theaterbesuche: "Maria Stuart", "Wildschütz", "Zigeunerbaron"; sieht als Schüleraufführung Lessings "Minna von Barnhelm"

Hält ein Referat über "Reinike Fuchs"; lernt Goethes "Prometheus" auswendig.
- Lektüre: Gottfried Keller ("Der grüne Heinrich", "Martin Salander" u.a.)

27.3.1949 Konfirmation
- Bekommt eine Storm- und eine Conrad Ferdinand Meyer-Ausgabe geschenkt.
- Vom Taschengeld Kauf einer antiquarischen Schiller-Ausgabe

Wird im August 1949 (wegen kriegs- und nachkriegszeitbedingter Unterernährung) mit einem Kindertransport zur Erholung nach Langeroog geschickt

Jahresarbeit für den Erdkunde-Unterricht ["Reiseerlebnisse in Indien, China und Japan", mit Zeichnungen]

Schreibt März 1950 eine Hausarbeit über die Albanikirche und ihren Altar

Hört im NWDR von Ernst Schnabel "1. Februar 1950". Sieht (heimlich) im Kino "Der dritte Mann". Liest den Roman Graham Greenes

Seit 1950 Flötenunterricht bei Dr. Arndt von Lübke. Spielt seit 1951 im Lübkeschen Flötenquartett mit

In der Oberstufe neben der Klassenlektüre, die ihn eher langweilt, Lektüre u.a. Kafkas, Sartres, Camus'; Thomas Manns und Wilhelm Buschs [Gesamtwerk]

Erste Schreibversuche (Gedichte, kurze Prosa)
- Denkt sich nach einem Besuch im Oberbergischen einen Freundeskreis aus, in dem jeder eine andere Kunstart vertritt

- Verläßt Herbst 1952, von den Klassenkameraden zunehmend isoliert und von einem homosexuellen Lehrer bedrängt, das Gymnasium mit der 12. Klasse

1952-57 >