wir
brechen unsere träume | erinnern wir
uns | du sagst es ist gut | in
der zeitung | auf dem bildschirm
| morgens | als er gefragt
wurde | er hatte keinen beruf | sie
hatte ein kind | geheimnis | ich
habe, sagte er, alles getan | das herzklopfen
nach dem coitus | beruhigt über den worten
| verkürzter augenblick | eine
straße | den regenbogen das schwarze
reh | gebrauchsanweisung | und
| warum sagen | einen zettel
unbeschrieben
wir
brechen unsere träume
wie wir die worte brachen.
fremde vögel fliegen
nachts
und zeichen schatten
in die koordinaten
kreuze der fenster.
aber dies alles so wissen
wir
wird gehen und nie mehr
zurückkehren
an den morgen die kommen
mit den
künstlich gefärbten
horizonten.
erinnern
wir uns
jeder zeit
um zu vergessen
haben wir doch
alles bezahlt
die raten der träume
für die erklärung
der steuer
auf heller und pfennig
so im vorbeigehen
mit einer handbewegung
mit leichter hand
das kreuzworträtsel
gelöst und
alle probleme der welt.
wie schön ist unser
sterben
daß wir es uns nachsehen
fort und fort.
du
sagst es ist gut.
sprich nicht mehr, die worte
weisen dich aus.
vor dem haus wollen wir
räuber und gendarm
spielen.
du bist gefangen.
mein bruder trägt ein
weißes hemd,
er steht am stacheldrahtzaun
auf der lauer,
die sonne macht schwarze
streifen auf sein hemd.
meine mutter sitzt auf den
märkten
und hält paradiesäpfel
feil,
die wollen wir essen.
mein vater hat eine uniform,
seine freundin
nähte ihm rote streifen
an die hose.
sie weinte darum.
vor dem haus wollen wir spielen,
lauf,
sie wollen uns kriegen,
lauf
um dein leben.
sieh nur
das wetter wird sich ändern.
in
der zeitung
portrait selbst eines mörders
schwarz auf weiß
er wird sich zeigen.
(er tat es um liebe.
er tat es ihr an.
er tat es umsonst.)
ihre lippen lächeln
unberührt von einbruch
mord und ministern und
vor einbruch der nacht.
schwarz auf ich weiß
wird es sich zeigen.
(sie geben es zu.
sie stellen die fragen.
er tat es umsonst.)
am ende
wird man es ihm zeigen.
auf
dem bildschirm
die stimme des mörders
spricht von frieden
& freiheit
es tritt auf
das gerücht eines krieges
den gesichtern im schatten
die kann man nicht abdrehn
(die stimmen der mörder
sprechen kein esperanto
und die gepflegte augenbraue
des ministers begrinst von
manchem plakat den verräter
candide emigrierte vor tag
begann die dikatur
der gartenzwerge)
der raum ist verdunkelt
und tausendjähriger
schlaf
überfällt den
betrachter.
sind dem trompeter die töne
entfallen
sammeln die kellner das
lose geld
und warten papier ist geduldig
ein herr in grauem anzug
faltet ein schiff
er lächelt blöd
blut auf den tischen
jemand sieht zu eine frau
schreit
jemand hat ein weißes
gesicht
ober bitte zahlen
ein frack nickt ein kleid
fällt
und der rest die kazets
und die juden
roter bordeaux auf den tischen
aufgehobene reste
und trinkgeld
sie hängen fahnen auf
und andere mörder
nach ihrem recht bringen
sie sich um
und um sie verbringen die
zeit
mit geschwätz und bezeugen
die wahrheit
in entmannten betten zeugen
sie kinder
aus verlegenheit.
sie stellen sich bloß
bei jeder umarmung
halten sie an sich
was sie begreifen.
sie bewerben sich und stehen
herum.
sie bestehen plätze
gefahren und aus angst
spielen sie
wer fürchtet sich
vorm schwarzen mann.
sie sind beständig
und glauben daran sie
sind der bestand der welt.
(er mußte dran glauben
er
hatte keinen beruf
er arbeitete manchmal
er wurde dafür bezahlt
als man ihn fand
rein zufällig hielt
er die hand auf
die leer war und die augen
geschlossen
aus unerfindlichen gründen
man
erfand einen selbstmord
mit dem
man sich nicht länger
aufhielt
um das leben nicht aufzuhalten
gab man zu daß er
tot war
und es zu protokoll.
sie
hatte ein kind
das nahm man ihr fort
sie weinte darum sie kannte
die große und die
kleine freiheit
sie hatte sich freigemacht
sie tat es noch
zweimal die woche bei einem
arzt
auch nahm sie geld von den
männern
die sie nahmen sie war einfältig
und schämte sich nicht
ihres kindes.
manchmal schlief sich aus
mitleid bei
einem der armen.
die wände haben ohren
aber die blumen nicht.
der minister erkennt seine
chance
und steckt eine rose ins
knopfloch.
jetzt habe ich ein gewissen,
bemerkt er
denn er hat sinn für
nuancen.
das geheimnis des erfolgs
erklärt er
der sprachlosen rose ist
das geheimnis.
am abend war die rote rose
vertrocknet und
der minister präsident
eines landes geworden.
ich
habe, sagte er, alles getan
dir zu ehren habe ich kriege
geführt und menschen
gemordet.
jetzt wollen wir abrechnen.
unerhört tickt der holzwurm
im bauch der maria in der
kirche
wird es still auf die bänke
setzt sich staub.
das
herzklopfen nach dem coitus
hinter der wand
tropft das zeitzeichen
unregelmäßig
sind die kurven des diagramms.
beruhigt
über den worten
von liebe beruhigt
von küssen und
von vergessen
der augenblickliche schlager.
eingestellt ist das radio.
hast du die tür verschlossen?
es ist nur der wind am fenster
ich habe hunger.
nimm meine brust die ist
leer.
ein stern könnte fallen.
das geht vorüber.
verkürzter
augenblick
herabgesetzte preise.
die liebe wechselt
ihren mantel.
reklamen steigen auf.
mit fotos wird
erinnerung gehandelt.
verkürzter akt.
sie schreit kurz auf.
es ist genug.
die hohle hand
schützt seine zigarette
im treppenhaus
wie freundlich sich
die schatten küssen.
wie heißt du?
ruth. und du?
die nacht
ist aus schatten.
sie geben sich auskunft.
wie heißt du?
die stimme
ist nicht ersichtlich.
(liebende aber trinken den
schatten
der schwarz ist für
küsse)
den
regenbogen das schwarze reh
vergiß sie für
dein dreiminutengebet.
eine zigarettenlänge
bleich werden
wenn die sonne ausläuft
das ist schöpfungsgeschichte
und dir übertragen.
die efeugesetze fielen dir
zu.
du allein bliebst dir unverständlich.
rufe dein gedächtnis
zurück
es ist zeit.
gib dir zeit
nimm alles zurück
in dein gesicht.
niemand wirft
wenn du weinst
einen schatten auf dein
gesicht.
brenne ein streichholz an
und halte es an die zeit.
benutze es auch für
deine pfeife
du weißt was du tust.
wirf es zu den andern
in die schale deines abfalls.
und
du kannst zahlen
und jemand sagt
danke mein herr
und du gehst und
weißt nicht wofür.
er nimmt die freundin
des andern er weiß
den beweis der liebe
in billigen wörtern.
jemand sagt
nothing for tears
und nimmt ihr das kind
aus dem schoß sie
kann
es noch nicht ertragen.
und du kannst zahlen
und niemand sagt
danke mein herr
und du gehst du
weißt schon wofür.
warum
sagen
daß du hier wohnen
willst
bevor du den nachbarn kennst
steinigt er dich vor der
stadt
sieh die vögel unter
dem himmel
bleiben sie für einen
sommer
fliegen sie auf für
wie lange
baun sie ihr nest im geheimen
so und umsonst
warum noch
die sprache der mörder
lernen
bevor du sie kannst
hat sie dich dem henker
verraten.
einen
zettel unbeschrieben
für mich und für
dich habe
ich auch einen zettel habe
ich keine worte mehr
es so zu sagen
verbleibst du
um nichts
unversucht
zu lassen.
ich sagte die worte einfach
so hin und her sie auch
quellen
aus den hälsen der
andern
gerade wies kommt wie es
geht
erfand ich was wahr ist
die sonne den mond und die
sterne
die blume den vogel den
wind.
ich habe meine worte in wind
geschrieben
der weht sand auf die spur
deutlich sichtbar am horizont
sehe ich zeichen in wirklichkeit
verbleibst du um nichts.
<
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