Gustav Pfitzer
Unglück
Ich darf, so oft ich nur ein wenig nasche,
Gewiß sein, daß mich jemand überrasche;
Wenn mit dem größten Fleiß ich Netze stricke,
Entwischt gewiß mir immer eine Masche.
Bei Tische gieß ich aus die braune Tunke;
Beim Trinkgelag' zerbrecht ich Kelch und Flasche.
Ich habe selten Geld, und hab ich einmal,
So hat auch sicherlich ein Loch die Tasche.
Stets färben Tintenspuren meine Finger,
So oft ich sie mit Rosenwasser wasche.
Verloren hat den Staub und einen Flügel
Der Schmetterling, den ich mit Mühe hasche.
Beim Kartenspiel bekomm ich nie die Trümpfe,
Die Würfel fallen niemals mir zum Pasche.
Ich wollte jüngst geschälte Pflaumen dörren:
Da fielen sie mir leider in die Asche.