Bunkakoryu. Ein deutsch-japanischer Schriftwechsel

Seit Ende der 50er Jahre bestanden zwischen der 1887 gegründeten Kansai-Universität in Osaka und der Technischen Hochschule / Universität in Stuttgart zunächst lose, dann immer intensivere und nicht nur geisteswissenschaftliche Kontakte, die sich in vielfältiger Form, in gemeinsamem Forschen, wechselseitigen Anregungen und Besuchen artikulierten. Bunkakoryu soll diese vierzigjährige Beziehung und ihre unterschiedlichen Publikationen und Forschungsaufenthalte dokumentieren. Mit einem letzten Gastsemester Iwao Morosawas in Stuttgart und dem Verlassen der Stuttgarter Universität von Reinhard Döhl enden 1998 diese Kontakte. Bunkakoryu will deshalb Ergebnisse partiell leicht zugänglich machen. Die Dokumentation ist gewidmet den Professoren Fritz Martini (gest. 1991) und Tadao Uemichi (gest. 1978), die als erste diesen Kontakt knüpften. Die Dokumentation berücksichtigt aber auch japanische Universitäten, Kollegen und Künstler, die außerhalb dieses Rahmens in engere Beziehung zur Stuttgarter Universität oder zur Stuttgarter Schule/Gruppe traten, was über Max Bense und die Hochschule für Gestaltung in Ulm unter anderem die Musashino Bijutsu in Tokyo, über Günther Schweikle weitere u.a. die Kokugakuin Universität Tokyo und über Helmut Kreuzer seit den 80er Jahren auch die Universität/GH Siegen einschließt.

Bunkakoryu umfaßt neben einer Chronologie Kurzbiographien der an diesem kulturellen Austausch beteiligten Kollegen, verzeichnet einzelne und gemeinsame Projekte und Veröffentlichungen, darunter auch gemeinsame Arbeiten im Bereich von Dichtung (Renku, Renshi) und Sho-Kunst.

Iwao Morosawa/Reinhard Döhl
Osaka/Stuttgart 1998
Chronologie

Tadao Uemichi / 1957 und 1964 / Fritz Martini
Yutaka Wakisaka / 1959 und 1966 / Fritz Martini/Käte Hamburger/Helmut Kreuzer
Shutaro Mukai / [1956 Hochschule für Gestaltung, Ulm / Max Bense] seit den 60er Jahren wiederholt Stuttgart / Max Bense/Elisabeth Walther/Reinhard Döhl
Satoru Ogawa / 1963/64 / Fritz Martini/Helmut Kreuzer
Mitsutomo Maruyama / 1963/1964 / Fritz Martini/Helmut Kreuzer
Hiroo Kamimura / 1965/66, 1975/76, 1984/85, 1987 und 1990 / Fritz Martini/Helmut Kreuzer/Reinhard Döhl
Keiko Naito / 1965-1970 / Fritz Martini/Reinhard Döhl
Kazue Tanahashi / 1966/1968 / Fritz Martini/Reinhard Döhl
Kenro Uematsu / 1968/69 / Fritz Martini
Tohru Kaneko / 1968/69; 1969/1980 / Klaus Baumgärtner
Hideki Nishida / 1971 Fritz Martini / 1984 / Reinhard Döhl
Takahiro Arimura 1975/76 Fritz Martini/Reinhard Döhl
Iwao Morosowa / 1975/76, 1980 und 1998 / Fritz Martini/Reinhard Döhl
Etsuo Kawazoe / 1980 / Fritz Martini/Reinhard Döhl / 1999 Reinhard Döhl
Hirotaka Shintani / 1980 / Reinhard Döhl
Yoshihiko Maikuma / 1981-1984 / Heinz Schlaffer/Reinhard Döhl
Fumio Oki / 1988/89 / Reinhard Döhl
Kei Suzuki / 1990, 1992, 1995, 2000 / Reinhard Döhl
Syun Suzuki / 1990, 1995, 2000 / Reinhard Döhl
Motoko Kashiwagi / 1995, 1997 / Günther Schweikle/Reinhard Döhl
Yukihiko Usami / 1996/1997 / Reinhard Döhl

Besucher

Takashiro Arimura, geb. 1936, Studium der Germanistik in Fukuoka, Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Kyushu Universität, Fukuoka, 1975/76 und 1983/84 Humboldt_Stipendiat an den Universitäten Stuttgart und Bonn. Wissenschaftliche Veröffentlichungen seit 1964 zu Franz Kafka, Heinrich von Kleist, Martin Walser und den japanischen Dichter Kobo Abe. Veröffentlichungen: Kafka und seine Dichtung - Die Welt der Diskontinuität" [1985]; Herausgeber: Die moderne japanische Literatur und Franz Kafka" [1985]; "Die deutsche Literatur und Franz Kafka [1999]. Mitarbeit am "Neuen Deutsch-Japanischen Wörterbuch" [1972]; "Apollon - Deutsch-Japanischer Wörterbuch [1994]. Aufsätze: "Kafka und seine Dichtungen 'Erstes Leid' und 'Ein Hungerküsntler'" [1973]; "Kafkas zwei Aspekte. Die Fassungen A und B der 'Beschreibung eines Kampfes'" [1976]; "Kafkas Dichtung unter dem Einfluß des traditionellen Geistes der deutschen Literatur - Kafkas 'Der Prozeß' und Kleists 'Michael Kohlhaas'" [1984]; "Einige Aspekte in Kafkas Dichtung - aus japanischer Sicht" [1985], "Der Einfluß der deutschen Literatur und Philosophie auf die Werke des japanischen Schriftstellers Kobo Abe" (1996); "Der Einfluß von Rilke auf die Frühwerke des japanischen Schriftsteller Kobo Abe - "Die namenlose Nacht'" [2000].

Hiroo Kamimura, geb. 1930 in Tokyo. Studium der Germanistik in Tokyo. Professor für Deutsche Sprache und Literatur an der Kansai Universität (Osaka), Kyushu Universität (Fukuoka), jetzt Tokiwa Universität (Mito). Lebt in Mito. 1965/7, 1975/6 und 1984/5 Humboldt-Stipendiat an den Universitäten in Stuttgart und Siegen. Wissenschaftliche Veröffentlichungen seit 1958 (u.a. zu Rilke, Stadler, zur internationalen und japanischen experimentellen, konkreten und visuellen Literatur sowie zu Problemen des Übersetzens. Experimentelle und konkrete Texte seit 1965 (u.a. "5 Vokaltexte" [1967], "Stillness" [1992]). Ausstellungen und Beteiligungen seit 1969 (u.a. in Tokyo [1969-1971, 1972]; Text Buchstabe Bild, Zürich [1970]; klankteksten / ? konkrete poezie / visuele teksten, Amsterdam ( ferner Antwerpen, Nürnberg, Stuttgart u.a.) [1970/1971]; (Wander) Ausstellung "Japanische konkrete und visuelle Poesie" im Rahmen des Internationalen Kolloquium über die japanische Konkrete und Visuelle Poesie, Zentrum für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld [1978/1979]; Aktuelle konkrete und visuelle Poesie aus Japan, Siegen [1986]; Halcyon/Kalifornien [1990]; Mitarbeit am Stuttgarter Chlebnikov-Projekt, [1991]; Schrift Bilder Bild Schrift, Stuttgart [1993]; Mail Art, Stuttgart [1997]; Visuelle Poesie aus Japan, Hamburg (ferner Freiburg, Trier, Frankfurt, Saarbrücken, Kyoto/Osaka) [1997/99]; SHO - Japanische Kalligraphie, zus. mit Kei Suzuki und Reinhard Döhl, Bad Wildbad [1998]; Texte sehen. Deutsche und Japanische Visuelle Poesie, Kitakami [1999]; Mail Art, Bad Wildbad [2000]; Text sucht Bild, zus. mit Reinhard Döhl, Konstanz [2001]; Dialoge, zus. mit Reinhard Döhl, Berlin [2001]). Mitarbeit am Stuttgarter Chlebnikov-Projekt und mail art (zus. mit Reinhard Döhl). Übersetzungen seit 1965 (u.a. G. Heym, "Das trunkene Schiff" [1965], M. Bense, "Kleine abstrakte Ästhetik" [1969], H. Heißenbüttel, "Voraussetzungen" [1972], R.M. Rilke, "Briefe an Gräfin Sizzo" [1988], "Das Buch der Bilder" [1990], "Die frühen Gedichte" [1991], "Schmargendorfer und Worpsweder Tagebuch" [1991].

Tohru Kaneko, Studium der Germanistik in Tokio. 1961 Assistent an der Pädagogischen Hochschule Hokkaido, 1965 Dozent an der Staatlichen Universität Iwate, 1968 a.o. Professor für Germanistik an der Staatlichen Universität Chiba; 1968/69; 1969/1980 Forschungs- und Lektorenstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung, Stuttgart; seit 1982 Ordentlicher Professor für Germanistik an der Staatlichen Universität Chiba. Mitglied der Gesellschaft für Sprachwissenschaft, der Gesellschaft für Societas Linguistica Europeia und der Gesellschaft für Nordeurasien. Wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Linguistik: u.a. Einführung in die generative Transformationsgrammatik 1972, Deutsch und Japanisch im Kontrast, Bd 1, 2, 4, 1984-1986, Zeitausdruck der Sprache 1995, Linguistik für die wenigen (im Druck).

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Motoko Kashiwagi, Studium an der Universität Tokyo, M.A., Dozentin an der Universität Kyushu, 1966 a.o. Professorin, 1976 Professorin an der Kokugakuin Universität Tokyo. DAAD-Sipendiatin 1967-1969 (Universität Tübingen), 1995 und 1997 Studienaufenthalte in Stuttgart. Veröffentlichungen: Aufsätze zu Franz Kafka (u.a.: Zum Schreiben bei Franz Kafka, 1963); zum "Parzival" (u.a.: Parzival und Gawan. Zum neuere Stand der Parzival-Forschung; Läuterung und Wiederholung. Zum Aufbau des "Parzival", 1970), zur japanischen Literatur (zus. mit Prof. Wuthenow); "Über das Marionettentheater" Heinrich von Kleists, 1976; Wolframs "Parzival" und Kleist "Prinz von Homburg"; Der Ither-Mord Parzivals; Die epische Struktur des Chansons de geste. Übers.: Kafkas Briefe an Otla und die Familie; Konrad Burdachs Reinmar der Alte, Walther von der Vogelweide.

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Etsuo Kawazoe, geb. 1944 in Kagoshima. 1963-1967 Studium der Germanistik an der Universität Yokohama, seit 1967 an der Keio-Universität Tokyo. MA 1972 ("Die Erinnerung des Erzählers Eduard - Über Wilhelm Raabes 'Stopfkuchen"). Deutschlehrer an der Kyushu-Sangyo-Universität in Fukuoka. Veröffentlichungen u.a.: "Die Heimkehr des Erzählers Max. Über Wilhelm Raabes 'Die Kinder von Finkenrode'", 1994; "Wilhelm Raabes 'Die Gänse von Bützow' als humoristische Erzählung", 1996.

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Yoshihiko Maikuma, geb. 1953, Studium der philosophischen Propädeutik, Jura und Germanistik, B.A. 1977, M.A.1979. Assistent am Institut für Germanistik, an der Universität Tokyo: 1981-1984 Doktorand an der Universität Stuttgart, 1982/83 am Aby Warburg Institut, London. Dissertation 1984. Seit 1984 Privatdozent an der Gakushuin Universität Tokyo. Wissenschaftliche Veröffentlichungen: Der Begriff der Kultur bei Warburg, Nietzsche und Burkhardt. Diss. Stuttgart 1984. [Druck: Gakushuin Universität, Tokyo. Gakushuin Universität Forschungsreihe 11, 1984.]

Mitsutomo Maruyama, geb. in Kyoto. Studium der Germanistik in Osaka. 1953 Assistent des Germanistischen Seminars an der Universität Osaka, 1957 Dozent für Germanistik an der Kansai-Universität, 1960 a.o. Professor, 1966 o. Professor ebd. 1963-64 Humboldt-Stipendiat an den Universitäten in Frankfurt/Main und Stuttgart. Wissenschaftliche Veröffentlichungen u.a. "Schiller-Stätten in Stuttgart" (1966), "Friedrich M. Klingers unveröffentlichter Brief" (1988), "Goethe und sein Zeitgenosse Klinger" (1994).

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Iwao Morosowa, geb. 1934 in Tokyo, Studium der Germanistik ebd. 1964 Assistent der literarischen Fakultät der Kansai-Universität, 1967 Dozent für deutsche Sprache ebd., 1970 a.o. Professor für deutsche Sprache und Literatur, seit 1980 Professor für Germanistik. Als Stipendiat der Alexander von Humboldtstiftung (1975/76), 1980 und 1998 als Oversea Researcher der Kansai-Universität Studienaufenthalt in Stuttgart. WS 1996 zus. mit Yukihiko Usami und Reinhard Döhl: Dadasemininar an der Kansai-Universität. SS 1998 zus. mit Reinhard Döhl: Adalbert Stifter und Gottfried Keller: Doppelbegabungen, Univeristät Stuttgart.Wissenschaftliche Veröffentlichungen zu Wilhelm Raabes Werken seit 1964 (u.a. zu "Else von der Tanne", 1964, Die Heimatlosigkeit bei Wilhelm Raabe, 1972, "Im Siegeskranz", 1974, "Des Reiches Krone", 1978, "Abu Telfan", 1977; "Chronik der Sperlingsgasse", 1979, "Raabe und der Naturalismus", 1990). Übersetzungen: u.a. Wilhelm Raabe, "Altershausen".

Shutaro Mukai, geboren 1932 geboren in Tokyo. Studium an der Waseda Universität, Tokyo, Diplom 1956; Studium an der Hochschule für Gestaltung, Ulm, wo er u.a. Max Bense kennen lernt und seither häufig auch Stuttgart besucht; 1983 Fellowship an der Hochschule für Gestaltung und an der Universität Hannover; Professor der Fakultät Science of Design an der Musashino Art University, Tokyo. Beirat der von Max Bense, Gérard Deledalle u. Elisabeth Walther 1975 begründeten Internationalen Zeitschrift für Semiotik und Ästhetik. Designer und Dichter im Kontakt mit der Stuttgarter Gruppe/Schule um Max Bense. In den 70er Jahren Mitglied der von Seiichi Niikuni begründeten Asa-Gruppe; Leiter der Umu-Gruppe für konkrete visuelle Poesie, Tokyo. Publikationen (Auswahl): Semiosis der Form, Tokyo; Kunst als Zeichen, Tokyo 1982; Mitarbeit an: The Empire of Signs, Amsterdam; Kreis und Viereck. Anthologie, Tokyo 1998. Veröffentlichungen zur konkreten und visuellen Poesie: "Konkrete Poesie: Der Ursprung und Zusammenhang mit Japan" [1973/74]; "Zwischen Wort und Gestaltung" [1974]; "Tod des Wortes, Wiedergeburt des Wortes - Konkrete Poesie" (Hrsg.) [1985]; "Visuelle Poesie" (Hrsg.) [1988]; "Characters that Represent, Reflect and Translate Culture - in the Context ot the Revolution in Modem Art" [1991]. 1993 retrospektive Einzelausstellung: "Shutaro Mukai. Konkrete Visuelle Poesie", Tokyo; Ausstellungsbeteiligungen: Text Buchstabe Bild, Zürich [1970]; Parola immagine ogetto, Instituto Italiano di Cultura, Tokyo [1976]; Organisation der (Wander) Ausstellung "Japanische konkrete und visuelle Poesie" im Rahmen des Internationalen Kolloquium über die japanische Konkrete und Visuelle Poesie, Zentrum für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld [1978/1979]; Deutsche und Japanische Werke - Konkrete Poesie, Goethe-Institut Osaka [1979]; Ideogramm come poesia", Torino/Cagliari [1984]; Aktuelle konkrete und visuelle Poesie aus Japan, Siegen [1986], Halcyon/Kalifornien [1990], Schrift Bilder Bild Schrift, Stuttgart [1993], Visuelle Poesie aus Japan (Hamburg; ferner Freiburg, Trier, Frankfurt, Saarbrücken, Kyoto/Osaka) [1997/99], Texte sehen. Deutsche und Japanische Visuelle Poesie, Kitakami [1999]. Ausgewählte Werke: Welt für zwei Augen (1964), TANKA (Kurzgedicht) (1965), Konstellation der Bäume (1965-1973). Von (Ich) zu (Ich) (1988), Menschen (Human Being) (1969), (poto) und (tobo), Schatten (shade) (kage) und Schattenbild (shadow) (kage) (1972), Traum (yume), Zeit (toki) (1973), Noten vom Bambus, Luft, Landschaft in der Hand (1974), Open - Close (or Plus - Minus) Space Chair (1976-1972), Hommage an Max Bill - zu seinem 70. Geburtstag - Land der Rechtschaffenheit (1977), Genesis und Metamorphose der Lautbilder (A.E.l.O.U) in Serien (1980-1987). Genesis und Metamorphose der Lautbilder (l.ro.ha - Silben) in Serien (1985-1992), Etymologramm: Text aus Text (1988), Transformation von Transformation (1990), Kosmographie (Sonne, Mond, Erde und Kosmos) (1993), Topographie von Leben (LlFE) (1994) Keiko Naito
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Hideki Nishida, geb. 1934 in Nara. 1954-1958 Studium der Germanistik an der Kohnan-Universität (Nara). 1963 Assistent am germanitischen Seminar der Kohnan-Universität, 1966 Dozent für Germanistik, 1970 außerordentlicher, 1978 ordentlicher Professor. Forschungsschwerpunkt: Gegenwartsliteratr, Lyrik um die Jahrhundertwerden. Veröffentlichungen: "Der Dichter der Verwandlung Rilke, 1977; "George: Das Jahr der Seele", Übersetzung und Kommentar, 1993.

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Satoru Ogawa,
Vita:

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Fumio Oki, geb. 1949 in Morioka. Studium der Germanistik in Tokyo, Magisterabschluß an der Chuo-Universität. Seit 1977 Professor an der Staatlichen Pädagogischen Hochschule Hokkaido. 1988/89 Studienaufenthalt in Stuttgart, 1994 Teilnahme am Max-Bense-Symposium in Stuttgart. Veröffentlichungen: u.a. "Dadaismus in Japan", Zyma, 1989, H. 4, "Stuttgart", in: Doitsu bunka, H. 1, 1993, S. 42-53 u.a.

Hirotaka Shintani, geb. 1932. Gestorben 1987 in Osaka. Studium der Germanistik in Osaka. Lehrbeauftragter für deutsche Sprache an der Kinki-Universität (1957-62), an der Kansai-Universität (1957-66) und der Hochschule für Fremdsprache in Osaka (1960-67). Dozent für Deutsche Sprache und Literatur an der Kinki-Universität (1962-66) und der Kansai-Universität (1966-68). Seit 1969 Professor für Germanistik an der Kansai-Universität. 1967 Stipendiat des Goethe-Instituts und Teilnahme an dem Sommersemester in München. 1980 Oversea Researcher der Kansai-Universität, Studium an der Universität in Stuttgart. Wissenschaftliche Veröffentlichungen seit 1960 zur deutschen Literatur: zur christlichen Dichtung (u.a. Gertrud von Le Fort: Hymnen an die Kirche, 1963), zum Drama (u.a. Gerhard Hauptmann: Vor Sonnenaufgang, 1971), zur Novelle (u.a. Jeremias Gotthelf: Die schwarze Spinne, 1977), und zur Geschichte der Prosa (Zur Erstehung der deutschen Prosa, 1986). Ferner Übersetzungen (u.a. Rudolf Alexander Schröder, Hans Carossa, 1962).

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Kei ("Okei") Suzuki, geb. 1950 in Tokyo als Sohn des Sho-Meisters Ôtei Suzuki, der auch sein erster Lehrer war. Studium der Kunstgeschichte (Tokyo Geijutsu Daigaku), der Sho-Kunst (Tokyo Gakugei Daigaku), Meisterschüler Yasusi Nishikawas. Leiter der Kenshin-Gruppe sowie Mitglied der Sho-Gruppen Yomiuri Shodo-Kai, Kien Bun Kai und Sho-jin Sha, die von seinem Vater gegründet wurde. Lebt als Sho-Meister und Sho-Lehrer in Tokyo. Preis der Mainichi-Shinbun-Presse (1978 anläßlich der Ausstellung "Nihon Shodo Bijutsuin"). Yasusi Nishikawa-Preis (im Rahmen der "Kensin"-Ausstellungen 1988 und 1993), Shuuitu-Preis der Yomiuri-Presse und Nittenpreis 1994. Zahlreiche Ausstellungen und Beteiligungen. Seit 1987 auch gemeinsame Arbeiten und Ausstellungen mit Reinhard Döhl in Japan und Deutschland (u.a. in Stuttgart 1990, 1992, 1995, Wildbad 1998, Stuttgart 2000). Arbeiten in privatem und öffentlichem Besitz in Japan und Deutschland (u.a. Graphische Sammlung / Staatsgalerie Stuttgart, Museum am Ostwall, Dortmund).

Syun Suzuki oder Shun (eig. Shunsaku S.), geb. 1931 in Tokyo. Studium an der Universität Tokyo. Lebt als Hochschuldozent, Dichter und Übersetzer in Chiba City. Vorstandsmitglied des Vereins japanischer Dichter JPC (The Japan Poets Club), Mitglied des PEN, der Assoziation der japanischen Dichter der Gegenwart, der Modern Japanese Poets Society. Wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Pädogogik seit 1981. (Literarische) Veröffentlichungen seit 1971, u.a.: "Obelisk in flammendem Zorn" (1971), "Stumm bleiben" (1982), "Verlegenheit" (1993); "Das weiße Schiff. Renshi", zus. mit Reinhard Döhl, 1992 ff. Regelmäßige Beteiligung an den Ausstellungen des Vereins japanischer Dichter, Tokyo; ferner an der Ausstellung "Schrift Bilder Bild Schrift", Stuttgart 1993. Essays, u.a. "Erinnerung an den Kalligraphen Ôtei Suzuki" (1971), "Kinder und Lehrer in der Literatur" (1975), "Von der Tiefe der Dunkelheit. Über Shirô Murano und seine Neue Sachlichkeit" (1986). Übersetzungen, u.a.: "Briefwechsel in Gedichten zwischen R.M. Rilke und E. Mitterer" (1980), "Turngedichte von J. Ringelnatz" (1986), "Ringelnatz der Maler" (1987), E. Szpetecki: "Und alles Sein wird Lauschen" (1992). Anthologien, u.a. "Deutsche Gedichte gegen die Atom- und H-Bombe" (1987), "Deutsche Gedichte der Gegenwart" (1990). Kazue Tanahashi, geb. 3.2.1928 in Kasugai. Studium der Germanstik in Tokyo 1950-1954 und 1954/1955. 1955-1959 Assisten, Oberassistent ian der Universität in Okayama, 1959-1978 Oberassistent und Professor an der Universität in Nagoya,1978-1991 Professor an der Universität in Nagoya. Wissenschaftliche Veröffentlichungen u.a. Reduktion in den Gedichten von Helmut Heißenbüttel. In: Doitsu-Bungaku Nr. 51, Okt. 1973; Passiv bei Hans Carossa (I). Ein- und Verteilung des Werden-Passivs. Über die Funktion des sPP. In: The Research Bulletin, Series C, No. 22. The College of General Education and The Language Center. März 1978.

Kenro Uematsu, geb. 1932 in Osaka. Studium der Germanistik in Osaka. 1958 MA. 1958/59 Assistent an der Musikhochschule in Osaka; 1959-65 Deutschlehrer an der Technischen Hochschule in Osaka; seit 1965 Professor für Germanistik an der Kansai-Universität. Wissenschaftliche Veröffentlichungen seit 1965, u.a. Studie zum Problem des Bewußtseins in "Beschreibung eines Kampfes" von Franz Kafka, 1965; Über die Falschheit der "Verspätung" von Hildesheimer, 1969; Oskar Maria Graf und die deutsche Revolution, 1978; Über Bohemien. O.M.Graf, 1993. Übersetzungen (zus. mit Satoru Ogawa): Elisabeth Hannover-Druck, Heinrich Hannover [Hrsg.]: Der Mord an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, 1973; O.M.Graf: Wir sind Gefangene, 1993.

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Tadao Uemichi, geb. 1904 in Osaka, gestorben 1978 in Nishinomiya/Kobe. Studium der Germanistik in Tokyo. 1936 Dozent für deutsche Sprache an der Kansai-Universität. 1942-1969 o.Professor für Germanistik ebd. 1970-78 Professor für deutsche Sprache und Literatur ian der Industrie-Universität Osaka. 1955 Gastwissenschaftler in der Deutschland, Österreich und England. Kontakaufnahme mit Professor Dr. Fritz Martini. 1961-1964 Präsident des Japanischen Vereins für Germanistik im Bezirk Osaka-Kobe. 1965 berufener Wissenschaftler in Deutschland. Wissenschaftliche Veröffentlichungen u.a. "Naturalismus in Japan" (1964), "Gerhart Hauptmann (1972); Übersetzungen u.a. Gerhard Hauptmann, "Buch der Leidenschaften" (1934); zahlreiche Lehrbücher der deutschen Grammatik und Erläuterungen zur deutschen Literatur.

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Yukihiko Usami, geb. in Nagoya. Studium der Germanistk in Osaka. 1971 wissenschaftlicher Assistent an der Präfektur-Universität Osaka, 1974 Dozent für Germanistik an der Kansai-Universität, 1977 a.o.Professor und seit 1984 o.Professor ebd. 1980-1981 DDR-Stipendiat an der Universität Leipzig, 1981 Promotion (Dr. phil.) ebd. 1985-86 Humboldtstipendiat an der Universität Siegen. 1996 zus. mit Iwao Mososawa und Reinhard Döhl: Dadasemininar an der Kansai-Universität. 1997 Gastprofessur an der GH/Universität Siegen. Wissenschaftliche Veröffentlichungen u.a. "Japanische Dichter am Wendepunkt" (Frankfurt/M. 1987, dt.), "George Grosz" (1988, jap.), "Kyojiro Hagiwara, ein japanischer Dichter in den 20er Jahren" (in: Sprache im Technischen Zeitalter", H. 99, Berlin 1986, dt.); zahlreiche Aufsätze zu Heine, Forster. Übersetzungen u.a. von Forster und moderner Lyrik.

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Yutaka Wakisaka, geb. Studium der Germanistik in Osaka. Forschungsstipendiat der Alexander von Humboldt-Stiftung 1960 in Berlin und Stuttgart. Assistant-Professor an der Kansai-Universität, Osaka, den Universitäten in Kobe und Hiroshima. Professor an den Universitäten Iwate und Tenri. Gastprofessuren in Berlin, Bielefeld und München. Wissenschaftliche Arbeiten: Gedanken und Technik in der Sprache, 1975; Untersuchungen der Textanalyse, 1988; Taschenwörterbuch der Semiotik, 1992, Lexikon der deutschen Sprachwissenschaft, 1994. Ferner Aufsätze in japanischer und deutscher Sprache u.a. über Metaphorik und Idiomatik. Übersetzungen/Herausgeberschaften: H. Weinrich: Tempus, 1982; H. Weinrich: Sprache in Texten, 1984; Karl Buehler: Sprachtheorie, 1985.

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Gegenbesuche

Klaus Baumgärtner
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Max Bense, geb. 1910 in Straßburg, gest. 1990 Stuttgart. Studium der Physik, Chemie, Mathematik, Geologie und Philosophie in Köln und Bonn. Literarische Versuche (Gedicht, Prosa, Drama) seit 1925. Erstes Hörspiel ("Flucht vom Pol") WDR 1930. Erste wissenschaftliche Veröffentlichung 1930. Mitglied der "Rheinischen Gruppe", Gründer und Vorsitzender der "Kosmotechnischen Gesellschaft". Mitarbeiter der Kölnischen Zeitung und des Westdeutschen Rundfunks/Reichssenders Köln. Kontakt und Korrespondenz mit Gottfried Benn seit 1933. Promotion 1937 (Bonn); Habilitation 1946 (Jena); 1950 a.o. Professor, 1963 o. Professor an der Technischen Hochschule, später Universität Stuttgart. Gastprofessor in Ulm (Hochschule für Gestaltung), Hamburg (Hochschule für bildende Künste). Vortragsreisen nach Brasilien, Mexiko, Spanien, Japan, Israel, USA u.a. Lesungen und Ausstellungsbeteiligungen. Mitbegründer des Studium Generale, Begründer des Arbeitskreises "Geistiges Frankreich" und der Studiengalerie der TH/Universität Stuttgart (mit ersten Ausstellungen konkreter Literatur und Computergrafik). Begründer und (Mit)Hrsg. u.a. des "augenblick" (1955-1961), der Reihe "rot" (1960 ff.) und der Zeitschrift "semiosis" (1975 ff.). Ende der 50er und in den 60er Jahren Mittelpunkt der Stuttgarter Schule bzw Gruppe. - Publikationen: siehe Elisabeth Walther: "Bibliographie der veröffentlichten Schriften von Max Bense" (1994); danach: "grignan 1,2" (rot 60, 1996), zuletzt "Schriften 1-4", 1997/8. - Festschriften für Max Bense: "muster möglicher welten" (1970), "Max Bense zum 70. Geburtstag" (1980), "Max Bense zum 75. Geburtstag" (1985), "zeichen für zeichen für zeichen" (1990), "Max Bense zum Gedenken" (1990). - 1994 wird der Vortragssaal im Stuttgarter Wilhelmspalais nach Max Bense benannt; Symposium Max Bense (1. Semiotik und Aesthetik, 2. Ungehorsam der Ideen, 3. Wirkungen). [Die Referate des Symposiums sind z.T. zugänglich im Internet-Reader "Als Stuttgart Schule machte"]. Japan 29.9.-16.10.1967. Vorträge über "Moderne Ästhetik", "Texttheorie und numerische Ästhetik", "Kunst, Design, Ästhetik" und "Die Entwicklung der modernen Ästhetik aus Hegel und Lukács" an der Waseda Universität (Tokyo), Tohoku-Universität (Sendai), Universität Hirosaki, Musashino-Art-University (Tokyo). Er hielt kleine Seminare in Tokyo und sprach im Deutschen Kulturinstitut (Tokyo).

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Reinhard Döhl, geb. 1934 in Wattenscheid. Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft, Philosophie, Geschichte und Politikwissenschaft in Göttingen und Stuttgart. Lebt als Literatur- und Medienwissenschaftler und Künstler in Botnang. Fellowship der Japan Society for Promotion of Science 1987 (Vorträge/Seminare u.a. in Tokyo, Nagoya, Osaka, Fukuoka, Sengokuso). Visiting Researcher der Kansai-Universität, 1996, mit Vorlesung/Seminar/Kolloquium in Osaka sowie Vorträgen in Tokyo und Chiba. Wissenschaftliche Veröffentlichungen seit 1960 vor allem zur Literatur, bildenden Kunst und Musik vor allem des 20. Jahrhunderts. Literarische Veröffentlichungen seit 1958; Ausstellungen seit 1962; zus. mit Kei Suzuki seit 1990, auch in Japan.

Helmut Kreuzer
Vita:
September/Oktober 1982 Visiting Researcher der Kansai-Universität Osaka. Vorträge an Universitäten in Kyoto, Tokyo, Morioka (bei Prof. Yutaka Wakisaka), Hiroshima.

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Stand 8/2001